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Typ 1: Absoluter Insulinmangel durch Autoimmunreaktion

Diabetes mellitus Typ 1

Diabetes mellitus Typ 1: Insulinmangel

Ursachen und Risikofaktoren

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes werden die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren, vom eigenen Immunsystem angegriffen und mit den Jahren so stark geschädigt, dass sie nur noch sehr wenig oder gar kein Insulin mehr freisetzen.

In bestimmten Familien tritt Typ-1-Diabetes gehäuft auf. Manche Menschen haben dadurch erblich bedingt ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Man vermutet noch andere Einflüsse, wie bestimmte Infektionen oder Umweltfaktoren. Welche Rolle sie spielen, lässt sich bislang jedoch nicht genau sagen.

Der Verlauf

Diabetes mellitus Typ 1

Meist beginnt die Erkrankung in der Kindheit, der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Deshalb wird Typ-1-Diabetes auch juveniler (jugendlicher) Diabetes genannt. Es gibt ihn aber auch bei älteren Menschen als verzögert einsetzender, autoimmuner Diabetes, genannt LADA (= “late onset autoimmune diabetes in adults”).

Unbehandelt verursacht ein Typ-1-Diabetes rasch Probleme. Eine starke Überzuckerung löst die typischen Symptome wie Durst, häufiges Wasserlassen und lähmende Müdigkeit aus. Diese Beschwerden lassen sich durch die Gabe von Insulin schnell lindern. Ein diabetisches Koma durch eine extreme Überzuckerung ist heute sehr selten. Vor der Entwicklung der Insulintherapie im Jahr 1922 war es jedoch eine unvermeidliche Krankheitsfolge und führte zum Tod. Menschen, die an Typ-1-Diabetes erkrankten, überlebten deshalb nicht lange.

Diabetes mellitus Typ 1

Die Behandlung bei Insulinmangel

Beim Typ-1-Diabetes steht die tägliche Kontrolle des Blutzuckers und die regelmäßige Zufuhr von Insulin im Vordergrund der Behandlung. Die Insulintherapie ersetzt das fehlende Insulin im Körper und senkt den Blutzucker. Dabei ist es wichtig, weder zu viel, noch zu wenig Insulin einzusetzen, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark abfällt oder zu hochsteigt.

Durch die Behandlung lassen sich die typischen Beschwerden vermeiden. Sie kann außerdem vor langfristigen Komplikationen durch die Zuckerkrankheit schützen. Es gibt verschiedene Insuline und Behandlungskonzepte.

Die Höhe des Blutzuckerspiegels hängt aber nicht nur davon ab, wie viel Insulin man spritzt, sondern auch davon, was man isst und trinkt und wie viel Energie man durch körperliche Bewegung verbraucht. Ebenso können die Tageszeit, entzündliche Erkrankungen, andere Medikamente oder hormonelle Veränderungen den Blutzucker beeinflussen. Die meisten Menschen mit Diabetes lernen daher, ihre Insulintherapie genau an den eigenen Körper und die persönlichen Gewohnheiten anzupassen. Geräte wie Insulinpumpen oder die kontinuierliche Glukosemessung (CGMs) können die Behandlung erleichtern.

Erfolgreiche Therapie bei Insulinmangel

Für eine erfolgreiche Therapie ist ein möglichst umfangreiches Wissen über die eigene Erkrankung unabdingbar. Dieses Wissen versuchen wir Ihnen in den Beratungen und Schulungen bei uns zu vermitteln. Denn neben einer kontinuierlichen medizinischen Versorgung, ist ein gutes Selbstmanagement die wichtigste Voraussetzung für eine langfristig gute Stoffwechselkontrolle und das Vermeiden von Folgekrankheiten.

Um Folgekrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, ist neben einer guten diabetischen Stoffwechsellage, auch eine suffiziente Kontrolle des Blutdrucks und des Fettstoffwechsels anzuraten. Auch diesbezüglich beraten wir Sie gern.

Diabetes mellitus Typ 1

Insulinpumpen

Der Omnipod 5 ist der Nachfolger des Omnipod DASH. Er besteht weiterhin aus zwei Komponenten, dem Pod und dem externen Bediengerät (PDM). Der Pod wird manuell mit bis zu max 200 Einheiten U100 Insulin befüllt und klebt dann 3 Tage am Körper und das Insulin wird subkutan abgegeben.

Der Omnipod 5 ist das erste tragbare, schlauchlose Hybrid-Closed-Loop-System zur Insulindosierung, das mit dem Dexcom G6-System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) kompatibel ist. Er wird über ein separates Handgerät (PDM) gesteuert, welches die Sensorwerte anzeigt und worüber ein Bolus abgegeben werden kann. Der Glukosezielwert kann zwischen 110-150 mg/dl individuell eingestellt werden, sodass ein bessere Anpassung an die eigenen Bedürfnisse möglich ist.

 

Foto: Urheberrechtlich geschütztes Bild mit Genehmigung verwendet. © 2022 Insulet Corporation. All rights reserved.

Der Omnipod DASH ist eine der beiden bisher einzig verfügbaren schlauchlosen Pumpen in Deutschland. Er besteht aus zwei Komponenten, dem Pod und dem PDM. Der Pod wird manuell mit bis zu max 200 Einheiten U100 Insulin befüllt und klebt dann 3 Tage am Körper und das Insulin wird subkutan abgegeben.

Der Pod wird mithilfe des PDMs (Personal Diabetes Manager) bedient und gesteuert. Hierüber wird die Basalrate programmiert und der Bolus (wenn gewünscht mithilfe des Bolusrechners) eingestellt und abgegeben.

Zum jetzigen Standpunkt gibt es bisher keine Möglichkeit der Verbindung mit einem Glukosesensor.

Foto: © Insulet Cooperation

Die t:slim x2 ist eine kleine kompakte Insulinpumpe mit einem farbigen Touch-Display. Die Verbindung zum Körper funktioniert über einen Katheter mit Schlauch. Diesen gibt es mit einer Stahl- oder Teflon-Kanüle. Das Reservoir umfasst maximal 300 Einheiten U100 Insulin und muss dank seines schlanken Designs mit einer Spritze mit Insulin manuell befüllt werden.

Die t:slim x2 kann mit dem Dexcom G6 verbunden werden und funktioniert dann mithilfe des Control-IQ-Algorithmus im Sinne eines Hybrid-Closed-Loop-Systems. Das bedeutet, dass anhand der Glukosewerte des Dexcom G6s die Basalrate verändert wird oder eventuell bei erhöhten Glukosewerten auch ein automatischer Korrekturbolus abgegeben wird.

Foto: © Tandem Diabetes Care

Die Medtronic 780G ist der Nachfolger der 770 G und hat die gleichen Abmessungen wie das erste Modell der Minimed Reihe, die 640 G. Sie ist ebenfalls eine „Schlauch-Pumpe“, die mithilfe eines Katheters mit dem Körper verbunden ist. Auch hier hat man die Wahl zwischen einer Stahl- oder Teflon-Kanüle. Es gibt ein 180 und 300 Einheiten Reservoir, welches auch manuell mit einem U100 Insulin befüllt werden muss.

Die Medtronic 780 G kommuniziert mit dem eigenen Medtronic Sensor, dem Guardian Link 4. Dieser muss im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Guardian Link 3 nicht mehr kalibriert werden. Durch die Verbindung des Sensors und der Pumpe kann der SmartGuard eingeschaltet werden, welches der Algorithmus ist, der ebenfalls ein Hybrid-Closed-Loop System darstellt. Dieser berechnet den basalen Insulinbedarf alle 5 Minuten anhand des Sensor-Glukose-Wertes neu und greift nicht auf die eingestellte Basalrate zurück. Diese dient nur zur Sicherheit bei Ausfall des Smart-Guards. Zusätzlich gibt der SmartGuard automatische Korrekturen ebenfalls bis zu alle 5 Minuten ab, wenn der Glukosewert erhöht ist.

Foto: © Medtronic GmbH

Die Ypsopump ist die bisher kleinste und leichteste Insulinpumpe, die in Deutschland verfügbar ist. Sie hat einen Icon-basierten und somit sprachunabhängigen Touchscreen für eine intuitive Bedienung. Sie gehört ebenfalls zu den “Schlauch-Pumpen” und die Katheter, welche 360° frei drehbar sind, sind ebenfalls mit Stahl- oder Teflon Kanüle verfügbar. Das Reservoir umfasst 160 Einheiten U100 Insulin. Man kann zwischen dem vorgefüllten Reservoir mit Novorapid oder Fiasp wählen oder das passende Reservoir von mylife mit dem gewünschten Insulin selber befüllen.

Seit Mai 2022 ist die Ypsopump auch mithilfe der Cam APS FX APP und dem Dexcom G6 und seit Novmeber 2022 auch mit dem Freestyle Libre 3 im Sinne eines Half-Closed-Loop Systems nutzbar. Dadurch ist die Pumpe über das eigene Smartphone steuerbar und der Algorithmus lernt jeden Tag selbst neu, unabhängig von den eingestellten Pumpenparametern. Der Cam APS FX Algorithmus ist als einziger Half-Closed-Loop in der Schwangerschaft zugelassen.

Foto: © mylife

Die DANA-i ist ebenfalls eine Insulinpumpe, die mithilfe eines Schlauchkatheters mit dem Körper verbunden ist. Hier hat man auch wiederum die Wahl zwischen einer Stahl- oder Teflon-Kanüle. Die DANA-i war die erste Insulinpumpe, die komplett über das Smartphone mithilfe einer App steuerbar ist. Seit letztem Jahr ist die DANA-i auch mit der CAM APS FX APP in Verbindung mit dem Dexcom G6 koppelbar.

Foto: © IME-DC

Continuous glucose monitoring

CGMs

Der Freestyle Libre 3 ist der bisher kleinste und flachste Glukosesensor der Welt. Er ist so groß wie eine 5 Cent Münze und kann bis zu 14 Tage am Oberarm getragen werden. Die Glukosedaten werden jede Minute auf das Smartphone oder auf ein dazugehöriges Lesegerät übermittelt. So können im Gegensatz zum Vorgänger Modell dem Freestyle Libre 2 keine Datenlücken entstehen. Durch die optionalen Hypo- und Hyperglykämie Alarme, die individuell einstellbar sind, bietet der Freestyle Libre 3 Ihnen Sicherheit, besonders in der Nacht. Foto: © Abbott

Dexcom G6

Der Dexcom G6 ist eine Glukosesensor, der aus zwei Bestandteilen besteht. Erstens aus dem Sensor, der alle 10 Tage gewechselt werden muss, und zweitens dem Transmitter, der alle 3 Monate getauscht wird. Der Transmitter wird also weiterverwendet bei einem Wechsel.

Der Dexcom G6 kann die Glukosewerte entweder an ein Smartphone oder an ein Empfänger Gerät übertragen. Tragstellen des Dexcom G6 Sensors sind der Oberarm und der Bauch. Außerdem ist er mit verschiedenen Insulinpumpen koppelbar.

Foto: © Dexcom

Dexcom G7

Der Dexcom G7 ist seit Anfang September verfügbar und der Nachfolger vom Dexcom G6. Der wesentliche Unterschied ist die Größe. Er ist deutlich kleiner als sein Vorgänger und besteht nur noch aus einem Bauteil – sprich Sensor und Transmitter sind nun nicht mehr einzeln. Auch die Setzhilfe hat sich verkleinert. Des Weiteren ist die Aufwärmphase von 2 Stunden auf 30 Minuten verkürzt worden und sie beginnt bereits nach dem Setzen des Sensors und nicht erst nach dem Starten. Somit ist eine lückenlose Darstellung der Glukosewerte möglich.

Genauso wie beim Dexcom G6 kann man die Glukosewerte auf dem Smartphone in einer App anschauen oder auf einem separat erhältlichen Empfänger Gerät.
Die Alarmmöglichkeiten sowohl in der App als auch im Empfänger Gerät sind ebenfalls optimiert worden, sodass man zum Beispiel erst gewarnt wird, wenn der Glukosewerte eine gewisse Zeit sich über dem persönlich eingestellten Grenzwert befindet.
Momentan ist der Dexcom G7 mit keiner Insulinpumpe koppelbar, dies wird aber geplant..

Foto: © Dexcom

Der Guardian Link 4 ist der Glukosesensor der Firma Medtronic. Er besteht ebenfalls aus 2 Bestandteilen, einem Sensor und einem Transmitter. Der Sensor muss alle 7 Tage gewechselt werden und der Transmitter kann durch seinen wiederaufladbaren Akku dauerhaft verwendet werden. Der Guardian Link 4 kann am Oberarm und Bauch getragen werden. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, muss der Guardian Link 4 nicht mehr kalibriert werden. Er ist mit der Medtronic 770/780G koppelbar, sodass der SmartGuard Modus funktioniert. Foto: © Medtronic
Der Eversense besteht ebenfalls aus zwei Bestandteilen. Einem Sensor und einem Transmitter. Die Besonderheit bei diesem CGM ist, dass der Sensor am Oberarm unter die Haut transplantiert wird. Dieser kann dort dann 180 Tage verbleiben bis er wieder gewechselt werden muss. Auf der Haut wird über dem Sensor ein Transmitter geklebt. Dieser überträgt die Glukosewerte an ein Smartphone und vibriert, wenn der Glukosewert zu hoch oder zu niedrig fällt. Foto: © Ascensia Diabetes Care

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